Vers. 27. M a i 2001
„ANTARIS“
Auszüge aus Entwurf
zum
Film-Drehbuch
© 2001 Constantin Antaris, Munich
Schriftzug
„ANTARIS“
– AUF DEM WEG IN EINE ANDERE WELT –
Nach dem gleichnamigen Roman von Robert Kendel
Voice over
Zwei kleine Jungen, die an einem romantischen Platz in einer Kleinstadt aufwachsen, später einer globalen Politmafia in Washington D.C. zum Opfer fallen werden. Der eine folgt dem gemeinsamen Traum konsequent und bis zuletzt. Der andere erkennt ihn in seiner Bedeutung sehr sehr spät, zu spät wieder.
Es ist die Geschichte, die nun hier zu erzählen ist …..
Textband
Die Kraft menschlicher Gedanken!
Vielleicht ebensowenig zu begreifen
wie die Welt der Sterne, führt sie in
tiefe Träume, überwindet fernste Grenzen
und verändert – ja sie steuert sogar Energien
und öffnet am Ende geheimnisvolle Tore,
Tore in eine neue, in eine andere Welt.
Und deshalb könnte folgende Geschichte,
die auf der Erde spielt und diese Welt
in ihren merkwürdigen Fundamenten zeigt,
auch irgendwie wahr geworden sein.
( V O R B L E N D E )
EINE GANZE STADT, EIN GANZES LAND IM ELEND.
AM ENDE EINES UNGEWÖHNLICHEN LEBENS ZWEIER MÄNNER ….
TAG – AUSSEN, SONNTAG, 28. November, kurz vor der Jahrtausendwende
SPÄT-NACHMITTAG, 4.15 p.m.
ORT: Washington D.C. , Lincoln Memorial
unweit des „White House“ des US-Präsidenten
FARBEN: hart
TEMPERATUR: eisig-kalt
TON: Geräusche einer Großstadt …..
Dumpfe, depressive Töne – vermischt mit hoffnungsvollen Klängen – kündigen die Dramaturgie des nun folgenden Geschehens an
Szene 1/ 1
Schwenk über Washington – Regierungsviertel
Ein Redner spricht (noch nicht sichtbar)
von weit her
“ …… Ihr Bürger dieser Stadt und dieses Landes! Laßt uns heute mit offenerem Herzen fragen: Warum waren wir nicht mit größerer Entschlossenheit, nicht mit mehr Mut bereit, wenigstens für die, die nach uns kommen, den rettenden Weg aus all dem Elend zu erkunden?
Halbnah
Eine Gruppe Verarmter
Musik, dumpfe Töne ausklingend …..
Der Redner spricht weiter (immer noch nicht sichtbar)
Die helle Stimme des Redners dringt, von Lautsprechern mit Hunderttausenden
von Watt verstärkt, schneidend und hallend über den Mall
hinweg in den abendlichen Himmel hinaus..
„Warum fragten wir uns nicht danach, was uns seit Jahrtausenden so erfolgreich daran hindert, zu mehr Menschlichkeit, Frohsinn zu gelangen? Warum, Ihr Menschen dieses Landes, warum blieb uns der wahre Fortschritt auf der Erde so verwehrt, wo doch der Weg dorthin im Grunde für jedermann nicht schwer zu finden ist?“
Kamera schwenkt vom Redner über diese vielen hunderttausend Menschen über dem Mall vor dem Lincoln Memorial hinweg, zeigt sie überwiegend ärmlich gekleidet.
WEIT :
Schwenk auf die Säulen / Stufen des Lincoln Memorial, diese grell beleuchtet.
Kurzer Schwenk zum Rednerpult.
Textband läuft ab, während der Redner spricht
Produktion:
CONSTANTIN v. ANTARIS FILM
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Drehbuch:
CONSTANTIN ANTARIS
Musik: Die Dramaturgie anheizend
Szene 1/ 2
NAH ZUM REDNER :
Schwenk auf diesen jugendlich wirkenden Mann (Alter 39 Jahre) von mittlerer und eher schmächtiger Statur. Ebenmäßig sein Gesicht. Dieses im schroffen Gegensatz zu seiner ärmlichen Kleidung.
Der Mann ist gekleidet so schlecht wie die vielen da unten vor den Stufen. Seine Augen jedoch sind auffallend schön (sie sind etwas distanziert auf die vielen hunderttausend Menschen unten auf dem riesigen Mall gerichtet).
Der Redner in gleissendes Flutlicht getaucht.
Hinter sich die riesige, imposante Statue „Abraham Lincoln“ und die monumentalen Säulen der Gedenkhalle.
HALBNAH: Der Redner umringt von einer Vielzahl unbekannter Personen, unter ihnen ein Rudel von Presse- und Kameraleuten , , , ,
TOTALE:
KAMERA IN DIE ZUSCHAUERMENGE
Hunderttausende blicken großteils gebannt, teilweise auch spöttisch, skeptisch hinauf zu den Stufen, Richtung Rednerpult
NAH:
Einzelne Gesichter in der Menge, erwartungsvoll bis spöttisch
TON: Stimme des Redners nun noch furchtloser, heftiger, eindringlicher, alles auf eine Karte setzend.
Seine Worte hallen noch anklagender über den riesigen Platz hinweg
„Hätten wir uns nicht danach fragen müssen, was so viele, gerade dieses Landes, in die Abgründe ihres Ichs, in Neid und Hass, in die dunklen Tiefen von Geld- und Machtgier trieb,
den Geschäftsmann um die Ecke in demütigende Wuchereien,
Eltern in maßlose, materielle Wünsche, Schulden,
Lehrer gegen das Glück und Wohl der Kinder,
den Arzt zum Handeln gegen sein Gewissen,
den Farmer, den Konzernchef, den Minister bis hin zu Vergiftung unsrer Länder und ….. die Großen, die Mächtigen, die kaum sichtbaren Herrscher der Erde in die schlimmsten Formen von Bestechung, Folter und Vernichtung?“
Während der Redner fortfährt:
NAH:
Schwenk hin zu Gesichtern von einzelnen: Skepsis und Spott sind aus ihrem Gesicht gewichen.
Durch seine furchtlose Art zu sprechen zieht der Redner mehr und mehr Menschen vor den Stufen des Lincoln Memorials in seinen Bann.
Erste Reaktionen der Zustimmung – erboste Rufe
HALBNAH:
Schwenk zu ein paar jungen Menschen neben dem Rednerpult (höchste Spannung in den Gesichtern) NAH: Schwenk zu einer Frau von auffallender Schönheit. Sie in eine dunkle Decke eingehüllt. Ihr dunkles, geschmeidig-volles Haar fällt lang und weich auf den Stoff
ZOOM – Halbnah:
Schwenk zurück auf den Redner, wechselnd von der linke Seite zur rechten Seite des Redners wechselnd
Redner:
„Nein! Danach fragten wir uns nicht! Nie erkundigten wir uns danach, warum so viele Menschen Lust an der Zerstörung fanden und den Weg zu einer fortschrittlicheren, heitereren und schöneren Welt blockierten!“
Schwenk zu einem unbekannten großen, elegant gekleideten Mann.
Dieser vor die Stufen des Memorials tretend…..
Auf dem Mall herrscht jetzt plötzlich Stille. Dann die schneidende Stimme wieder:
„Nein, so wenig war und sind uns diese Fragen wichtig, wie den vielen Menschen in den Jahrhunderten, Jahrtausenden zuvor!
Und deshalb, wohl deshalb nur mußten wir in unserer Geschichte, mußten Milliarden von Menschen bis zu dieser Stunde, werden wir und …… werden auch unsere Kinder, die Generationen danach für unsere Nachlässigkeit, für fehlenden Mut und Einsatz einen hohen Preis bezahlen!“
Der Redner sprach langsam und eindringlich. Die Menge hört ihm Minute um Minute ergriffener zu.
Doch plötzlich peitschen von irgendwoher Schüsse über den Mall hinweg.
HALBNAH / NAH:
Der Redner hoch oben auf den Stufen des Lincoln Memorial stürzt, von Kugeln getroffen, neben dem Rednerpult auf die Treppen
Für einen kurzen Augenblick herrscht fassungslose Stille.
Doch dann fallen erneut Schüsse.
Wilde Musik
Wilde Musik: Vor allem Ramauk der Bassgeigen, Pauken ….
Halbnah:
Kamera: schnelle Bilder zwischen dem am Boden liegenden
Redner und dem Publikum.
ZOOM HALBNAH / NAH:
Der Unbekannte stürmt kurz entschlossen die Treppen hinauf, flüstert dem Verwundeten hastig, verstört, aber eindringlich – für die Umstehenden kaum verstehbar – irgendwelche Worte zu, sinkt gleichfalls, von mehreren Kugeln getroffen, zu Boden, fällt mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den blutenden Körper des Redners.
NAH / WEIT
Die zwei Männer kämpfen mit dem Tod.
In der Menge bricht Entsetzen und Panik aus …..
Gekreische von vielen tausend Menschen – Musik …….
Plötzliche Stille …..
– Ende Vorblende –
AUSSEN
TAG: Kurz vor Mittag, Uhrzeit 11.45, Sonntag
ZEIT: 32 Jahre zuvor, Juli, sieben Jahre nach einem verheerenden Krieg
ORT: Kleinstadt in Deutschland
gesamt
TEMPERATUR: prallend heiss – Mittagssonne
Romantische Musik
aus einer heileren Zeit ….. mit Orgel (in Anlehnung an den soeben gezeigten Tod!)
Totale
Über die Ortspitze hinweg von oben her hinab auf den Residenz-Platz mit dem barocken Springbrunnen . . .
Residenzplatz
TEXTBAND oder Voice over
Mehr als zwanzig Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, irgendwo in Deutschland, abseits des großen politischen Geschehens.
Die sanfte Musik tritt hinter dem Geräusch
spielender Kinder zurück
O – Ton
Taubenflattern / Kinderlachen …..
Kein Auto-, kein Marktlärm
übertönt das helle, hallende Geschrei der Kinder
Platz menschenleer –
Schwenk vorbei an streunenden Hunden, an gurrenden und flatternden Tauben. Hinauf zu ihren Nistplätzen im schönsten Stuck und Nischen des Barock-Gotik-Doms.
Zoom:
Zwei sich jagende, völlig verschwitzte siebenjährige Jungen, mit langen, strähnig-dunklen Haaren.
Sie jagen einander um einen monumentalen, barocken Brunnen herum, haben bloß kurze Hosen an.
Sie fangen einander und klettern immer wieder den Brunnenrand hoch, um sich gegenseitig mit Wasser aus dem Brunnen zu bespritzen.
Niemand beobachtet die beiden.
ENDE DES AUSSCHNITTES AUS DEM DREHBUCH
ZU DEM FILMSTOFF *A N T A R I S*